MEISTERHAFTE UNTERHALTUNG

KUNST IM CENTRAL

Der Kunst in all ihrer Vielfalt wurde im Hotel Café Central 4* schon immer eine große Bedeutung zugemessen. Ob altehrwürdige Meister oder aufstrebende Jungkünstler: Alle schätzen und schätzten das Central stets als willkommene Plattform zum Austausch und zur Diskussion. Neben den vielen eindrucksvollen Arbeiten, die im Kaffeehaus an den Wänden hängen, widmet das Central seinen wohl berühmtesten Gästen im Hotel jeweils ein ganzes Stockwerk. So kann man als Hotelgast seltene Werke von Anton Christian, Norbert Drexel, Richard Kurt Fischer, Paul Flora, Dietmar Kainrath, Renate Krauss, Oswald Oberhuber, Rudi Wach, Max Weiler und Arthur Zelger bestaunen, die man so bestimmt in keinem anderen Hotel zu Gesicht bekommt.

Anton Christian

Als Sohn eines Restaurators und Malers wurde Anton Christian das Talent zum Maler förmlich in die Wiege gelegt. 1954 bis 1958 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck und wechselte 1959 an die Akademie der bildenden Künste nach Wien, wo er bei Herbert Boeckl und Josef Dobrowsky Malerei studierte, ehe sein Schaffen Aufenthalte in Paris und in London nachdrücklich beeinflussten. Düster, melancholisch und stets sehr eindrucksvoll widmet sich Christian dem Werden und Vergehen und zelebriert in archaischen Bildern die Urgewalten Wasser, Feuer, Himmel und Erde. Dass er dabei auch nicht von aktuell Relevantem zurückschreckt, untermalt der exzellente Zeichner auch in seinen neueren Werken, wo schon mal ein lebloser Körper im Meer treiben kann.

Norbert Drexel

Norbert Drexel wurde 1933 in Hohenems geboren und übersiedelte 1940 nach Innsbruck, wo er seine bildnerischen Fähigkeiten in der Zeichen- und Malschule Toni Kirchmayr erstmals unter Beweis stellte. Es folgte von 1950 bis 1957 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse Prof. Josef Dobrowsky aus der Drexel als freischaffender und aufstrebender Künstler hervorging. Seine an sich friedvoll anmutenden Bilder zeichnen stets makabre Züge, deren primäres Ziel das Festhalten der augenblicklichen Lichtsituation zu sein scheint. Ebenso charakteristisch sind die rauchigen Farbmodulationen, die zu einem Verschwimmen der Umrisslinien aller Gestalten führen. Norbert Drexel erhielt zahlreiche Preise u. a. den Meisterschulpreis der Akademie 1954/56und den Theodor-Körner-Förderungspreis 1963.

Richard Kurt Fischer

Wer sich jemals in der Technik des Aquarellmalens versucht hat, das nur im nassen und damit zeitlich stark begrenzten Zustand möglich ist, weiß welch unglaubliches Talent Richard Kurt Fischer besaß. Dieser gilt als Urheber der beiden extragroßen Aquarellgemälde im hinteren Kaffeehausbereich und war ein ausgesprochener Pferdenarr. Neben einigen Pferdestudien, die im Café Central Kirschzimmer ausgestellt sind, springt vor allem sein „Pferd mit Brüsten“ im Hotel-Frühstücksraum ins Auge, das seine Aquarellmalkunst mit seinem Faible für Pferde in einem Werk vereint. Eines seiner berühmtesten Werke kennt in Salzburg jeder Festspielgast, wo seine Pferdemosaikarbeit den Eingang zum Festspielhaus ziert. Der zu Unrecht unterschätzte Oskar Kokoschka-Schüler Richard Kurt Fischer besuchte von 1936 bis 1939 die Staatsgewerbeschule Innsbruck und war auch während seines Studiums an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und seinen vielen Auslandsreisen stets immer ein gern gesehener Gast im Café Central.

Paul Flora

Ein wahrer Meister seines Fachs, war auch der Tiroler Zeichner, Karikaturist, Grafiker, Illustrator und Schriftsteller Paul Flora, dem wir im Hotel Central ebenfalls einen ganzen Stock widmen. Seine mittels Lithografie, Radierung und Feder- und Bleistiftzeichnung durchkomponierten „nervösen Strichgewitter“ zeigen meist recht melancholische und düster anmutende Motive, was seiner Popularität aber keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil. Paul Flora war immer sehr stolz darauf, dass seine Werke weniger in Museen, als in Wohnzimmern hingen, was ihn weit über die Tiroler Landesgrenzen hinaus zu einem sehr bekannten Künstler machte. Der auf der Hungerburg wohnende Innsbrucker Ausnahmekünstler war zu Lebzeiten ein häufiger Gast im Café Central und gilt für viele Tiroler bis heute als prägender Künstler im Alpenraum.

Dietmar Kainrath

Bevor Dietmar Kainrath mit Karikaturen und Cartoons seine sehr pointierten und so treffenden Weltansichten zur Kunst verfeinerte, war er als selbstständiger Gebrauchsgrafiker in Tirol tätig. Seine unzähligen Zeichnungen zu den Themen Tirol, Justiz, Politik, Sucht und Sport waren einem breiten Publikum über Jahrzehnte hinweg wohlbekannt. Unvergessen sind dabei auch die Karikaturen, die er für die Getränkemarke Red Bull anfertigte. Kainraths einmaliger Strich und die vielen nationalen und internationalen Publikationen seiner Werke machten ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und zu einer fixen Größe unter den Karikaturisten. Das Central freut sich ganz besonders über die große Anzahl an Werken, die sich um das Kaffeehaus drehten, und trauert um den kürzlich verstorbenen Dietmar Kainrath, der sich seine Inspiration oft und gern bei einem ausgedehnten Besuch im Café Central holte.

Renate Krauss

Die 1935 in Innsbruck geborene, freischaffende Malerin Renate Krauss lernte ihr Handwerk an der staatlichen Gewerbeschule in Innsbruck, bevor sie die Akademie der Bildenden Künste in Wien besuchte. Vor allem ihre Pastellbilder verdienen eine nähere Erwähnung, von denen ihr 1976 erschaffenes Werk „Bäume und Bänke“ im Café Central hängt. Renate Krauss machte sich mit Stillleben, Landschaften und Selbstporträts in allen Techniken einen Namen und wandte sich in ihrer späteren Schaffensperiode einem immer expressiveren Einsatz von Farben zu. Dabei kümmerte sie sich nicht um die realistische Wiedergabe der Natur, sondern folgte mehr ihrem Gefühl und der Spontanität.

Oswald Oberhuber

Das Schaffensrepertoire von Oswald Oberhuber lässt sich nur schwer in Worte fassen und erstreckt sich von der Malerei bis hin zur Bildhauerei und konzeptionellen Entwicklung von Kunst im Allgemeinen und sehr Speziellen. Als Grandseigneur der Postmoderne beeinflusst Oberhuber als „Urgestein“ der österreichischen Kunstszene Künstler aus aller Welt und sieht die Vermeidung eines einheitlichen Stils als oberstes Ziel für jeden Kunstschaffenden an. Der Professor, Ausstellungsmacher, Galerieleiter, Vollblutkünstler und zweifache Rektor der Wiener Angewandten gilt als Konzeptkünstler der ersten Stunde und ist Ehrensenator der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst.

Rudi Wach

Der in Hall in Tirol geborene und in Thaur aufgewachsene Tiroler Künstler Rudi Wach ist gleichermaßen Bildhauer wie Zeichner. Seit jeher verschreibt er sich in beiden Disziplinen der Gestaltung von Kreaturen und lässt Geschöpfe aus tiefen Abgründen emporsteigen und in schöpferischen Körpern verschmelzen, die sich nicht ohne Widersprüche einordnen lassen. Tier oder Mensch, Pferd oder Ziege, immer wieder spielt Wach mit einem künstlerischen Röntgenblick mit Proportionen, Fragmenten und Erwartungshaltungen und erfindet Figuren, die sich in nervös verästelten Bleistiftstrichen genau so widerspiegeln, wie in rau bewegten Gipsmodellierungen.

Martin Gostner

In Martin Gostners Werken spiegelt sich sein Interesse an der Geschichte von Dingen wider. Ein weiteres Denksystem, das die Werke Gostners kennzeichnet, wird unter dem Begriff der Erkerkultur laufend weiterentwickelt. Gostner stellt dabei den Erker als Hybridraum in den Vordergrund, der für die Verbindung zweier Welten (einer inneren und einer äußeren) steht. Der Erker als Ort, an dem man zur Ruhe kommt und nachdenken kann, der einen sicheren Ausblick auf die Welt erlaubt und an dem man wichtige Erlebnisse sammelt. Beinahe eine Beschreibung für das Café Central selbst. Apropos: Auf den ersten Blick steht das Café auch Pate für ein ganz besonderes Werk Gostners, das in unserem Kaffeehaus hängt. Doch der Effekt des tief verschneiten Kaffeehauses wurde mit Watte erzeugt, eines von Gostners bevorzugten Ausdrucksmittel.

Max Weiler

Der 1910 in Absam geborene Max Weiler war ein stil- und zeitprägender österreichischer Maler, dessen Werke Weltruhm erlangten. Sein Portfolio umfasst bis zu seinem Tod 2001 rund 1.600 Gemälde und 3.500 Zeichnungen, die ihm auf nationaler und internationaler Ebene zahlreiche Preise, Ehrungen und Auszeichnungen einbrachten. Der breiten Öffentlichkeit wurde Max Weiler vor allem durch seine großformatigen Arbeiten im öffentlichen Raum bekannt. Und auch das Hotel Café Central huldigt der Tiroler Kunstgröße durch zahlreiche Arbeiten, die man im Hotel in einer kompletten Ebene bestaunen kann. Wie viele andere Künstler besuchte auch Max Weiler – sofern es seine Zeit zuließ – gerne das Café Central und genoss die inspirierende Atmosphäre im Kaffeehaus.

Arthur Zelger

Was wäre Tirol ohne sein weltbekanntes Logo, das selbst Jahrzehnte nach seiner Entwicklung einen unschätzbaren Wert für die Marke Tirol darstellt. Der Erfinder und Urheber der Wortbildmarke gehört zu einer der wichtigsten Figuren im österreichischen Grafikdesign und hat durch seine zahlreichen Arbeiten das Tourismusland Tirol und die Tirolwerbung nachhaltig geprägt. Arthur Zelgers Werke sind zu wahren Ikonen geworden, so auch das „Central-Logo“, das ebenfalls aus seiner Feder stammt. Zelger begann ursprünglich als Gebrauchsgrafiker seine Karriere, bevor er durch seinen unverkennbaren Stil zum vielleicht bekanntesten Designer Österreichs wurde. Im Central finden sich viele seiner berühmt gewordenen Plakate und Grafiken, die selbst Jahre nach ihrer Entstehung noch immer eine unverkennbare Wirkung erzielen. Auch Arthur Zelger war bis zu seinem Tod im Jahr 2004 ein treuer Besucher im Café Central.

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