BAUMEISTER
HUTER UND SÖHNE
Die Geschichte des traditionsreichen Tiroler Baumeisterunternehmens ist noch jung als Baumeister Peter Huter 1874 den ehemaligen Sonnenwirtsgarten in der Erlerstraße von der Grieser’schen und Degle’schen Erbengemeinschaft erwirbt. Nachdem noch weitere angrenzende Flächen gekauft werden, beginnt 1875 der Bau des Eckhauses Erlerstraße 11 und 13 durch Johann Huter & Söhne. Das damalige Café Grabhofer eröffnet schließlich am 14. September 1876 exakt um 13 Uhr und hinterlässt auf Anhieb großen Eindruck, wie in den Innsbrucker Nachrichten von 15. September 1876 zu lesen ist. Dort steht: „ ein wirkliches echtes Stückchen Schottenring in Innsbruck. Dem nichts anderes fehlt als die breite gepflasterte Straße, die prächtigen Trotoirs und all die Equipagen (elegante Kutsche) und Tramways, die in Seide und Sammt rauchende Damenwelt und dazwischen zerstreut die weltbekannten unnachahmlichen Wienerstrizzi.“
In der weiteren Beschreibung lässt sich erahnen, wie das Café im Inneren aussieht. „Wie bereits erwähnt, glauben wir beim Eintritte in dem Café einer Großstadt zu sein. Wohin wir blicken, schauen wir Marmor und Goldornamente. Wir wissen nicht, sollen wir unsere Augen zuerst auf dem prächtigen () Blafond, dem schönen Brunnen und Marmorbuffet oder der reichen Einrichtung ruhen lassen. In dem Hauptlokale befinden sich drei Billards aus der bekannten Wiener Fabrik Seifert, von denen eines, das durch einen Mechanismus zu den beiden beliebtesten Spielen Carambol und Caramboline verwendet werden kann und das theuerste Stück der ganzen Einrichtung bildet, gewiß das Interesse aller Billardfreunde auf sich ziehen wird. Das eigentliche Spielzimmer ist durch einen Verschlag vom Hauptlokale getrennt. Schachspieler werden in den auf den weißen Marmortischchen eingelegten Schachfeldern eine willkommene Novität finden. Sämmtliche Einrichtungsstücke von Marmor, sowie der durch das ganze Lokale laufende Marmorsockel sind aus dem Atelier von Steinhäuser in Laas. Braktisch wie alles ist auch die Beleuchtungsfrage theils durch hübsche verschiebbare Gasluftres (?), theils durch die wie im Wiener Opernhause eingerichteten Blenden gelöst.“
ARCHITEKT
NORBERT HELTSCHL
Der 1919 geborene Sohn einer Imsterin und eines britischen Kolonialoffiziers aus Manchester zeigte schon früh Interesse fürs Zeichnen und Malen. Nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Innsbruck beginnt Heltschl 1941 sein Studium an der Technischen Hochschule in Stuttgart, das er, unterbrochen durch seinen Kriegseinsatz in Stalingrad, 1945 mit Diplom abschließt. Schon bald gilt Heltschl, neben Welzenbacher, Holzmeister, Lackner und Parson, zu den treibenden Kräften der zeitgenössischen Architektur und Kunst in Tirol und gibt sein modernes Verständnis für Gestaltung im Zuge seiner Lehrtätigkeit an der Gewerbeschule in Innsbruck mit großer Motivation an seine Schüler weiter. Der Verzicht auf Monumentalität, die Berücksichtigung des menschlichen Maßstabs und die Integration der Kunst im Sinne eines Gesamtkunstwerks werden bei jedem Werk zu seinen Gestaltungsgrundsätzen, die er bei seinen beispielhaften Lösungen, wie etwa für das Freibad Tivoli oder das Autohaus Vowa unter Beweis stellt. Auch wir schätzen uns noch heute sehr glücklich, 1952 Norbert Heltschl mit dem sensiblen Rückbau des Kaffeehauses in den Urzustand beauftragt zu haben, als es im Café Central nach der französischen Besatzungszeit im Argen lag. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Sterzinger gelang es Norbert Heltschl den Charme des alten Kaffeehauses wieder neu aufleben zu lassen, der noch heute in allen Ecken des Cafés zu spüren ist.
ARCHITEKT
GÄRTNER
Nahezu zeitgleich zur Renovierung des Kaffeehauses nach der französischen Besatzung wurden auch die Räumlichkeiten des bekannten „Falknerkellers“ neu gestaltet und umgebaut. Josef Falkner betraute mit dem Umbau des bekannten Kellerlokals den Architekten Gärtner, der zu diesem Zeitpunkt als vortrefflicher Maler süditalienischer Landschaften in Erscheinung getreten war. Doch Gärtner sollte schon bald aufgrund seiner eigenwilligen Interpretation der Kellerlokaleinrichtung zu lokaler Berühmtheit gelangen, denn der neue Falknerkeller wurde schon bald nach seiner Eröffnung zum Stadtgespräch. Nicht das übliche Tiroler Stüberl stand Pate bei der Gestaltung des Kellers, sondern eine Seeräuberburg des 17. Jahrhunderts. Mit geringen Mitteln aber umso sprühenderen Einfällen erschuf Gärtner im Kellerlokal des Centrals eine Seeräuberburg und Hafenkneipe, die auf Gäste und Einheimische eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübte. Der von Gärtner bewusst gesetzte Bruch mit der typisch tirolerischen Stubentradition machte den Falknerkeller weit über die Grenzen hinaus bekannt und selbst heute hört man noch hin und wieder ein wenig „Innsbrucker Seeräuberlatein“ und Geschichten, die sich in der alten Seeräuberburg unter dem Hotel Central ereignet haben sollen.
ARCHITEKT
PETER THURNER
Der gebürtige Kärntner Peter Thurner wuchs in Tirol auf und studierte von 1960 bis 1966 Architektur an der Technischen Hochschule in Graz. Von 1967 bis 1968 besuchte er die Architectural Association School of Architecture in London, bevor er 1969 das Atelier M9 gemeinsam mit Richard Gratl in Innsbruck gründete, das er bis 2001 betrieb. Von 2002 bis 2005 hatte Thurner eine Büropartnerschaft mit Paul Senfter, bis 2005 ein Unfall das Leben von Peter Thurner so abrupt wie tragisch beendete. Peter Thurner war einer der ersten Architekten, der im alpinen Raum an die klassische Moderne anschloss und dabei formale Elemente der Zwischenkriegszeit wie gekurvte Bauten und Pultdächer wieder aufgriff. Zahlreiche Wohnbauten, Hotels und Seilbahnstationen, wie die Festkogelbahn in Obergurgl, die Talstation der Steinplattenbahn oder das Kongresshaus Innsbruck zeigen dies noch heute. Peter Thurner initiierte auch Sozialprojekte in Entwicklungsländern und plante unter anderem ein Schul- und Kinderzentrum in Kolumbien und ein Krankenhaus in Afrika. Im Hotel Café Central schloss er in einer bemerkenswerten Arbeit in den Jahren 1978 und 1980 die bauliche Lücke zwischen Hotel Central und der Landesbrandschadenversicherung und trug damit maßgebend zur Entwicklung zum Komforthotel bei. Mit sehr viel Gespür und Liebe zum Detail entstand die große zweigeschossige Eingangslobby des Hotel Centrals, die noch heute alle Gäste herzlich willkommen heißt. Ebenso entstanden durch Peter Thurners Planung in den obenliegenden Geschossen neue Komfortzimmer, ein Hallenbad (das leider nicht mehr in Betrieb ist) sowie eine Sauna und gleich mehrere Konferenzzimmer.
ARCHITEKT
RAINER KÖBERL
Rainer Köberl wurde 1956 in Innsbruck geboren und studierte von 1976 bis 1984 an der Universität Innsbruck und in Haifa Architektur. Er war 1986 bis 1992 Assistent bei Othmar Barth am Institut für Raumgestaltung und Entwerfen, bevor er von 1993 bis 1999 als Lehrbeauftragter an den Instituten für Städtebau, Gebäudelehre und Entwerfen an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck zu unterrichten begann. Von 1998 bis 2002 war Köberl Gründungsbeirat und Dozent der Akademie für Design Bozen, die 2002 in die neu gegründete Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen überging. Sowohl 2002 als auch 2004 vertrat Rainer Köberl Österreich bei der Architekturbiennale in Venedig. Hervorzuheben sind seine mit zahlreichen nationalen und internationalen preisgekrönten Entwürfe für gleich mehrere MPreis-Standorte, wie z. B. in Wenns, in Mittersill, im Kaufhaus Tyrol, und im Innsbrucker Hauptbahnhof und der Umbau des Sudhauses Adambräu, sowie der Bank für Tirol und Vorarlberg. Für die Sanierung des Rathauses Kufstein und seinen Entwurf des Einkaufszentrums M eins erhielt Köberl 2012 und 2018 den Staatspreis für Architektur. Ebenso zeichnet er sich verantwortlich für viele architektonische kleine Meisterleistungen in unserem Hotel Café Central, wie z. B. den beiden Terrassen vor dem Kaffeehaus, die vor allem in den warmen Sommermonaten längst nicht mehr wegzudenken sind. Doch auch das Innere von Hotel und Café trägt nachweislich die Handschrift unseres „Haus-und-Hof-Architekten“, der seit Jahren die Renovierungen, Umgestaltungen und Zimmerkonzeptionen im Hotel Café Central begleitet. Der von Rainer Köberl entwickelte „Raum 122“ im Hotel Café Central gelangte kürzlich sogar zu allerhöchsten Ehren. Denn die Pritzkerpreisträgerin für Architektur im Jahr 2020, Yvonne Farrell, war bei einem früheren Besuch in Innsbruck von ihrem Zimmer im Hotel Central derart angetan, dass sie das Werk von Rainer Köberl sogar vermaß und auf eine Skizze übertrug. Was nicht zuletzt auch uns ziemlich stolz macht.
ARCHITEKT
KARLHEINZ RÖCK
Ein weiterer renommierter Raumarchitekt des Central ist Karlheinz Röck, dessen klare, reduzierte und nachhaltige Formensprache sich in vielen gelungenen Renovierungsentwürfen und Raumkonzeptionen im Hotel Central maßgebend niederschlägt. Saubere, moderne und funktionierende Lösungen sind die Handschrift des in Wenns gebürtigen Pitztaler Gestalters, auf dessen Fähigkeiten wir schon seit vielen Jahren vertrauen. Röcks Laufbahn begann 1979 an der HTL für Hochbau in Innsbruck, die er bis 1984 besuchte. 1984 begann er das Architekturstudium in Innsbruck, das er 1991 mit einer Diplomarbeit bei Arch. Josef Lackner abschloss. Es folgte eine Anstellung bei Hanno Schlögl von 1992 bis 2002, ehe er von 2003 bis 2006 ein Architekturbüro gemeinsam mit Michael Lukasser in Innsbruck betrieb. Seit 2007 ist Röck mit seiner Firma ROECK Architekten in Innsbruck erfolgreich tätig, wo er unter anderem auch für das Hotel Café Central Umgestaltungen und Neukonzeptionen von Hotelzimmern entwickelt und begleitet. Besonders erwähnenswert sind seine Arbeiten im Sanatorium Kettenbrücke, insbesondere die Gestaltung des neuen OP-Hauses sowie der einem monolithischen Gesteinsblock nachempfundene Tinetz-Stützpunkt in Ötz.
Wir unterstützen folgende Kultur-Einrichtungen in Tirol: